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Ratgeberportal für Reifenmontiermaschinen

Zu einem der Grundelemente einer Automobilwerkstatt gehört zweifelsohne eine Reifenmontiermaschine. Hierbei gibt es jedoch einige Unterschiede in Funktionsumfang und Bedienung. Ursächlich hierfür sind die verschiedenen Bauarten, welche sich zum einen in finanzieller Hinsicht, zum Anderen aber auch in ihrer Effektivität unterscheiden.

Welche Arten von Reifenmontiermaschinen gibt es?

Separiert wird zwischen drei Arten von Reifenmontiermaschinen. Dies werden den unterschiedlichen Ansprüchen an den Reifenwechsel gerecht.

Die manuelle Reifenmontiermaschine

Die kostengünstigste Variante stellt die manuelle Reifenmontiermaschine dar. Diese besteht aus nur wenigen Komponenten und kommt vollständig ohne elektrische Anschlüsse bzw. Kompressoren zur Druckluftgewinnung aus. Bei dieser Bauart wird hauptsächlich auf die Hebelwirkung durch ein Montiereisen gesetzt, was den Kraftaufwand reduziert. Folgekosten sind hierbei quasi ausgeschlossen, was einen langen und wartungsarmen Betrieb gewährleistet.

Die automatische Reifenmontiermaschine

Die Steigerung hiervon ist eine halb automatische Reifenmontiermaschine. Diese ist mehr für den gewerblichen Einsatz gedacht, da höhere Stückzahlen an Reifen verarbeitet werden können. Hierbei ist es auch möglich, Felgen über 17 Zoll und Runflat-Fabrikate problemlos zu montieren. Eine breitere Angebotspalette für den Kunden wird somit gewährleistet. Sichtbarster Unterschied ist ein mit Druckluft betriebener Montierarm, der unterstützend bei der Montage die Reifenwulst schont und den muskulären Kraftaufwand für den Mitarbeiter auf ein Minimum senkt. Hohe Stückzahlen können somit durch eine einzelne Person gewährleistet werden.

Die vollautomatische Reifenmontiermaschine

Die Spitze der technischen Möglichkeit ist die vollautomatische Reifenmontiermaschine. Diese verrichtet die geforderte Montagearbeit vollständig autonom durch ein auf die jeweilige Felge abgestimmtes Programm, welches die Reifenmontiermaschine durch Sensoren steuert und kontrolliert. Einzig das Einspannen der Felge muss durch eine Person übernommen werden. Beschädigungen der Felgen bzw. Reifen sind faktisch somit ausgeschlossen. Effektivität und wirtschaftliche Aspekte werden durch hohe Stückzahlen und konstanter Montageleistung gewährleistet.

Die perfekte Reifenmontiermaschine für den heimischen Gebrauch?

Die Basis bietet eine manuelle Reifenmontiermaschine. Diese ist zugleich am kostengünstigsten und vor allem für all jene Nutzer geeignet, die privat und in kleineren Mengen verschiedenste Reifen montieren möchten. Hierbei können alle gängigen Autoreifenmodelle auf Stahl- bzw. Alufelgen bearbeitet werden.  Diese Edelstahlkonstruktion ist unter Eigenregie und etwas handwerklichen Geschick selbst aufzubauen und in Betrieb zu nehmen. Der Montagevorgang ist ebenso auf die Grundhandgriffe beschränkt. Beginnend wie bei jeder Montage die noch vorhandenen Luftreserven aus den Reifen entweichen lassen. Anschließend wird mit einem Niederhalter die Wulst nach unten gedrückt und somit gelockert. Folgend die Felge aufspannen und manuell festziehen. Ein Spannring gibt zusätzlichen Halt.
Je nach Ausführung der Reifenmontiermaschine ist die maximale Felgengröße auf durchschnittlich 17 Zoll beschränkt. Ausnahmen sollten beim Fachhändler erfragt werden. Doch nicht nur fürs KFZ, auch für Moped bzw. Motorradreifen kann in der heimischen Garage selbst Hand angelegt werden.
Nun kommt der wohl größte Unterschied zur einer halb automatischen Reifenmontiermaschine. Mit Hilfe eines langen Montiereisens, welches als Hebelwerkzeug eingesetzt wird, wird die Wulst über die Felge gelegt. Angelegt an der durch die Radnarbenbohrung ragenden Führungsstange, einmal um 360 Grad drehen und somit die oben liegende Wulst der Felge entnehmen. An der Unterseite den Vorgang wiederholen und somit ist nach wenigen Handgriffen der Reifen demontiert. Den neu aufgesetzten Reifen nun mithilfe des Niederhalters und des Montiereisens ebenso wieder montieren. Nachdem der Reifen wieder mit Druckluft befüllt wurde, ist er einsatzbereit.

Effektivere Arbeitsabläufe dank halb automatischer Reifenmontiermaschine

Der grundlegende Montageleitfaden bleibt dem der manuellen Reifenmontiermaschine erhalten. Jedoch bearbeitet diese, durch pneumatische Elemente unterstützt, ein breiteres Spektrum an Felgen verschiedenster Güte. Zum einen können Montagearbeiten über 20 Zoll durchgeführt, zum Anderen auch Runflat Reifen beschädigungsfrei verarbeitet werden. Größter Unterschied ist der durch Druckluft betriebene Montagearm, welcher diese Reifenmontiermaschine eher für Gewerbetreibende mit niedrigem- bzw. mittleren Arbeitsvolumen interessant macht bzw. für diese sinnvoller ist. Zusätzlich bietet ein Wulstabdrücker mit vertikalem Rad, der ebenso durch Druckluft unterstützt wird, eine Arbeitserleichterung. Meist wird dieses Modell mit 3 Betätigungspedalen, senkrechtem unverstellbarem Arm und Bedienungsarm mit manueller Absenkung und hebelbetätigtem Sperrsystem angeboten.
Die Bedienung geht ebenso leicht von der Hand. Selbstverständlich muss zu Beginn der Ventileinsatz mit einem Ventilausdreher entfernt werden, um die im Reifen befindliche Luft auszulassen. Auch alte Auswuchtgewichte sollten entfernt werden, um später durch den Zentriertisch keine Beschädigungen an den Felgen zu verursachen. Anschließend wird der Reifen von der Felge abgedrückt. Diese Aufgabe übernimmt bei einer halb automatischen Reifenmontiermaschine ein pneumatisch betriebener Wulstabdrücker. Folgend wird die Felge eingespannt und durch 4 Klauen bzw. Spannkeile festgehalten. Nun wird der Montagearm an die Felge herangeführt, um mit dem Montiereisen ansetzen zu können. Der Reifen wird nun über das Horn von der Felge gezogen. Mithilfe des Bedienpedals wird der Zentriertisch um 360 Grad gedreht und der Reifen langsam von der Felge abgehoben. Der gleiche Vorgang wird nun auf der Innenseite wiederholt, um den Reifen vollständig von der Felge lösen zu können. Die Reifenmontiermaschine unterstützt hierbei wieder mit dem Montagearm. Das alte Gummiventil wird mithilfe eines scharfen Messers vorsichtig abgetrennt und ein neues wieder eingesetzt. Unter der Beachtung der Laufrichtung des Reifens wird selbiger wieder auf die Reifenmontiermaschine aufgesetzt. Hierzu die Felge wieder einspannen und den Reifen aufsetzen. Den Montagearm zur Hilfe nehmen und die Felge erneut um 360 Grad drehen. Nun auf der Oberseite den gleichen Vorgang wiederholen und der neue Reifen sitzt fest auf der Felge. Zum Abschluss noch Druckluft einfüllen und der Montagevorgang ist beendet.
Wie unterscheidet sich eine Reifenmontiermaschine von einem Reifenmontiergerät?
Um zum gewünschten Ergebnis der Montage zu gelangen, wird zwischen zwei Geräteeigenschaften unterschieden. Ein Reifenmontiergerät ist meist einer aus Edelstahl bestehender Aufbau, der ohne pneumatische Unterstützung und durch reine Muskelkraft den Montagevorgang erledigt. Diese Tatsache zeigt sich auch im preislichen Faktor wieder. Denn ein Reifenmontiergerät ist meist erheblich kostengünstiger als eine Reifenmontiermaschine. Diese nämlich wird durch pneumatische Elemente wie einen Wulstabdrücker oder eines Montagearms unterstützt und kann somit materialschonender bzw. effektiver mehrere Sätze hintereinander in gleichbleibender Qualität bearbeiten. Auch kann eine Reifenmontiermaschine nicht so einfach nach einem Montagevorgang wieder abgebaut und verstaut werden. Einmal aufgebaut bleibt diese ständig auf einen festplatzierten Platz stehen. Ein Reifenmontiergerät hingegen ist örtlich frei zu nutzen und kann auch mobil mitgenommen werden, was ein flexibles Einsatzgebiet zu einem großen Vorteil macht. Außerdem bezieht solch ein Gerät auch keinerlei Wartungsarbeiten bzw. Folgekosten nach sich. Eine Reifenmontiermaschine jedoch benötigt laufend Pflege bzw. Wartung. Je nach Arbeitsaufwand bzw. Einsatzgebiet ist jedoch eine Reifenmontiermaschine weitaus verbreiteter im gewerblichen Einsatz.
Worauf ist beim Kauf einer Reifenmontiermaschine zu achten?
Zu Beginn sollte natürlich der Kosten-Nutzen-Faktor kalkuliert werden. Denn die Wirtschaftlichkeit für das Unternehmen steht immer an erster Stelle. Welche Fragen sollten somit vor dem Kauf einer Reifenmontiermaschine beantwortet werden?
– Für welchen Zweck dient die Reifenmontiermaschine?
Steht der private Nutzen im Vordergrund oder wird das Gerät auch im gewerblichen Bereich in einer Werkstatt genutzt.
– Wie ist der Aftersales Service?
Wird ein Kundendienst angeboten bzw. gibt es einen konkreten Ansprechpartner mit fundiertem Sachverstand, der bei evtl. Problemen auch erste Hilfe via Telefon bzw. Skype geben kann? Kann innerhalb von 24 Stunden ein geschulter Fachmitarbeiter zur Reparatur an der Reifenmontiermaschine vor Ort sein? Wie ist die Ersatzteilsituation beim Hersteller? Werden benötigte Bauteile innerhalb weniger Stunden per Expresslieferung bereitgestellt, um den reibungslosen Arbeitsfluss zu gewährleisten? Nicht zu vergessen die Wartung der Maschine in regelmäßigen Abständen.
– Gibt es spezielle Schulungen bzw. eine fachgerechte Einweisungen?
Nicht jeder Mitarbeiter kann gleich zu Beginn die Funktion der Reifenmontiermaschine einschätzen. Werden Einweisungen vom Hersteller bzw. vom jeweiligen Verkäufer angeboten, um den zu bedienenden Mitarbeiter auch ein sicheres und fachgerechtes Arbeitsumfeld zu bieten?
– Finanzierung bzw. Leasing?
Werden auch Finanzierungsmodelle zu fairen Konditionen angeboten? Oder ist es doch sinnvoller eine Reifenmontiermaschine zu leasen und nur den wirklichen Nutzen zu bezahlen? Ist ein Finanzierungsexperte im Haus oder muss extern eine Bank aufgesucht werden? Ein genauer Ansprechpartner vom Hersteller bzw. Verkäufer ist hier Goldwert.
– Werden Runflat Reifen montiert?
Nicht jede Reifenmontiermaschine ist dazu in der Lage Runflatbereifung zu montieren. Deshalb ist darauf zu achten, ob das Gerät dies meistern kann.
Werden oben aufgeführte Fragen gewissenhaft abgearbeitet, kann dieser Leitfaden dazu dienen, die für den jeweiligen Zweck perfekte Reifenmontiermaschine zu finden und langfristig damit das eigene Unternehmen aufzuwerten.
Welche Kompressorleistung ist sinnvoll?
Auf diese Frage kann keine pauschale Antwort gegeben werden. Denn hierbei kommt es immer auf die individuellen Einsatzzeiten darauf an. Außerdem ist die Ausstattung entscheidend. Denn die meiste Luft wird hauptsächlich durch die Abdrückschaufel verbraucht. So ist anfangs zu prüfen, ob die gewählte Reifenmontiermaschine über eine solche verfügt. Außerdem ist wichtig, ob noch weitere Arbeitshilfsmittel wie Schlagschrauber mit dem Kompressor betrieben werden sollen oder nur das Montagegerät an sich. Folgend sollte festgehalten werden, wie viele Reifenmontiervorgänge werden durch die Reifenmontiermaschine in Spitzenzeiten vorgenommen? Befindet sich dieser Wert im unteren einstelligen Bereich, reicht ein 80 Liter bis 300 Liter umfassender Kessel. Dies sollte ausreichend sein, um unnötige Wartezeiten bei der Nutzung der Abdrückschaufel zu verhindern und zügig den Arbeitsfluss aufrechtzuerhalten bevor die Füllmenge aufgebraucht ist.
Für Werkstätten mit gewerblichen Absichten reichen diese Dimensionen wohl nicht aus. Denn meist werden noch die beschriebenen Schlagschrauber, welche sehr viel Luft benötigen können, betrieben und mehrere Montagevorgänge hintereinander in Spitzenzeiten vollbracht. Hier sollte auf Profiequipment zurückgegriffen werden, welches unter Umständen auch passend vom Hersteller der jeweiligen Reifenmontiermaschine erworben werden kann.
Welches Zubehör wird bei einer Reifenmontiermaschine benötigt?
Eine Grundausstattung für den Erstbetrieb der Maschine ist meist im Auslieferungsumfang enthalten. Dazu zählen bei halb automatischen Reifenmontiermaschinen meist ein passendes Montiereisen, Schutzabdeckungen für den Montagearm, Schutzkappen für die Radspannklauen und Reifenmontagepaste incl. Pinsel. Zusätzlich gibt es noch sinnvolle Erweiterungen, welche zu empfehlen sind. Diese ist unter anderem ein Gummischutz für Stahl- bzw. Alufelgen. Somit wird vorgebeugt, die Felge durch den Einsatz des Montiereisens zu beschädigen. Sinnvoll auf jeden Fall, denn eine beschädigte Felge ist in Sachen Folgekosten um ein Vielfaches teurer. Auch ein entsprechender Druckregler mit Manometer kann an dem Kompressor angebracht werden, um gleich den Reifen mit entsprechender Füllmenge zu versorgen. Da bei jedem Montagevorgang zusätzlich das Ventil erneuert werden sollte, ist ein Ventilausdreher mit Hebelfunktion zum Einsatz des neuen Ventils ratsam und erleichtert die Arbeit ungemein.
Ist eine Reifenmontiermaschine auch für Privatanwender eine sinnvolle Investition?
Ein Privatanwender ist ein Verbraucher, der eine Reifenmontiermaschine in der Regel nicht öfter als 10 Mal pro Jahr verwendet. Somit ist eine halb automatische oder gar vollautomatische Reifenmontiermaschine wenig bis gar nicht sinnvoll. Ratsamer hierbei wäre eine manuelle Variante, die in der Anschaffung weit weniger kostet und für den unregelmäßigen Gebrauch auch optimal zum Verstauen und Aufbewahren ist. So kann ein manuelles Montagegerät meist in den Auslieferungskarton wieder zur Aufbewahrung eingesetzt werden. Eine halb automatische Montagemaschine jedoch benötigt einen separaten, festen Platz. Dieser sollte ausreichend gewählt werden, da der Montagearm auch ausschwenkt und somit Spielraum benötigt. 3 bis 5 qm sind sinnvoller weiße angebracht. Sporadische oder nicht regelmäßige Montagevorgänge sind somit wirtschaftlich gesehen mit einer manuellen Ausführung um einiges Rentabler. Auch Folgekosten sind faktisch ausgeschlossen, was für einen Privatanwender weit sinnvoller ist als ein halb automatisches Vergleichsgerät.
Welcher Unterschied herrscht zwischen einer Reifenmontiermaschine und einer Reifenwuchtmaschine?
Bei einer Reifenmontiermaschine wird wie oben ausführlich beschrieben, ein neuer Reifen auf die Felge aufgezogen. Eine Reifenwuchtmaschine kommt nach der eigentlichen Montage zum Einsatz. Hierbei wird eine evtl. Unwucht der Reifen-Felgen-Kombination mithilfe von kleineren meist zwischen 5g und 30g Ausgleichsgewichten korrigiert, um einen ruhigen Lauf vor allem bei höheren Geschwindigkeiten zu gewährleisten. Hierbei wird der fertig montierte Reifen auf die Wuchtmaschine aufgezogen. Anschließend läuft der Reifen ein paar Umdrehungen vollautomatisch auf der Maschine. Nun werden evtl. Unwuchten angezeigt und dem Mechaniker direkt aufgezeigt, wo wie viel Ausgleichsgewichte anzubringen sind. Diese werden entweder an der Innenseite der Felge aufgeklebt, was meist bei Alufelgen geschieht, oder auch mit Klammergewichten angeschlagen, welche bei Stahlfelgen mehr Einsatz finden. So wird einer Vibration am Lenkrad bei höherer Geschwindigkeit effektiv vorgebeugt.
Vor- bzw. Nachteile einer Montagemaschine
+ Zeitersparnis
+ Kraftersparnis
+ auch größere Felgen bzw. Runflat Reifen können montiert werden
+ hohe Stückzahlen in Spitzenzeiten kein Problem
– je nach Bauart hohe Kosten
– entsprechender Platz zum Aufstellen muss gewährleistet sein

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